Freitag, 28. Juli 2017

Maria Gruber


Maria Gruber Heiss wurde am 16. Jänner 1921 im Sarntal geboren. Sie starb 94-jährig am 4. Mai 2015, freilich nicht 1915, da hat sich das Sarnerblatt vertan. Freundlicherweise lässt uns das Sarnerblatt den Nachruf hier für den Geschichtsverein wiedergeben.  
Aus dem Sarnerblatt 29 vom 19.7.2017, Seite 5:
Die Eltern

   Maria Gruber wurde am 16. Jän­ner 1921 als Tochter des Alois Gruber (Mittelberg-Luis, 1887 – 1967) und der Maria Hofer (Premstall-Moidl, 1884 – 1972) im Sarntal geboren und wuchs am elterlichen Rohrerangerhof in Putzen auf, wo sie einziges Kind blieb. Maria war eine strebsame Schü­lerin, beliebt bei ihren Mitschü­lerinnen und Mitschülern sowie begabt im Rechnen, im Lesen, im Schreiben und in der italieni­schen Sprache, vor allem aber malte sie leidenschaftlich wun­derschöne Bilder. 
   Nach Abschluss der Schule lern­te sie bei ihrer Patin Anna Hofer, der Prem­stall-Nanne, die Kunst der Schneiderei, was später zur Fol­ge hatte, dass sie die Gwandlen für ihre Kinder selbst anfertigen konnte. 
   Maria hat sich immer ein Ge­schwist­er­chen gewünscht, doch wurde ihr dieser Wunsch nicht erfüllt. Aber im Jahr 1941 kam dann die sechsjährige Klara Ho­fer vom Oberhillerhof als Zieh­kind auf den Hof, und damit wurde auch Maria glücklich ge­macht. 
Nachdem Faschismus, Option und Zweiter Weltkrieg vorbei waren, vermählte sich Maria 1949 mit Josef Heiss (Mitt­nackerer Sepp, 1919 – 1979). Gott hat die Ehe mit sechs Kindern gesegnet: Marianna (Jg 1950), Josefmaria (Jg 1951), Christoph (Jg 1952), Elisabeth (Jg 1954), Maria (Jg 1957) und Monika (Jg 1959). 
Die Hochzeitsreise ging nach Rom
   Marias Alltag war mehr als nur ausgefüllt. Sie hat ihre Kinder großgezogen, acht und mehr Kühe versorgt und mit der Hand gemolken und auch viel Arbeit auf Wiesen und Äckern verrichtet. Zudem war sie eine ausge­zeichnete und eifrige Köchin. Damit aber noch nicht genug. Gern hat sie für Freunde oder Nachbarsleute Botengänge in Bozen erledigt oder sich ihrer Probleme angenommen und bei den zuständigen Ämtern oder auch bei Rechtsanwälten vorge­sprochen, wobei ihr ihre guten Italienischkenntnisse von großer Hilfe waren. 
Maria, rechts im Bild, mit ihrer Freundin Lies vom Wiesbauerhof und Johann Heiss,
den späteren Mittnackerer-Leuten

Am Wegkreuz auf der Stierbachsäge
   Wohl nahm Maria an Jahren zu, aber in ihrem Wesen und in ih­rem Tatendrang blieb sie jung. In fortgeschrittenem Alter baute sie Stall und Stadel für ihr Vieh, das ihr zeitlebens viel Freude bereitet hat. Und ins Dorf, zur Kirche oder zum Ein­kaufen fuhr sie mit ihrem Fahrrad. Häufig suchte und fand sie Gesellschaft und Gemein­schaft, ab und zu auch beim Kar­tenspiel. Sie ging nicht un­gern auf Reisen, so kam sie un­ter anderem wieder nach Rom und etliche Male zum Wall­fahrtsort „Padre Pio“. Gern be­suchte sie auch ihre verheirate­ten Töchter in Meran, Neumarkt oder Pordenone.
Maria (in weiß) mit ihrer Ziehschwester
Klara (der Frau von Josef Gramm)
im Obstgarten ihrer Tochter Marianne
in Pordenone

   Irgendwann wurde ihr die Arbeit in der Landwirtschaft doch zu schwer, weshalb sie in eine Wohnung im Dorf umsiedelte, um näher bei der Kirche und bei den Leuten zu sein. Ihren allerletzten Lebensabschnitt ver­brachte sie im Sarner Pflege­heim, wo sie ausgezeichnete Un­terkunft und Pflege sowie viel wertvolle Gemeinschaft erleben durfte. Ihre letzte und größte Reise, jene zurück zu ihrem Schöpfer, trat sie 2015 an, nachdem sie sich in der Gemeinschaft ih­rer Lieben verabschiedet hatte ... 


                   
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